So langsam beginnt man zu begreifen, dass sich auch ein Jahr
irgendwann einmal dem Ende zu neigt. Zwar haben wir noch einige Wochen vor uns,
aber da durch die peruanische Feierlaune einige Stunden entfallen beginnt man
doch schon seine Schüler auf die neuen Freiwilligen vorzubereiten und zu
wiederholen, da jede Klasse noch ca. 4 mal unterrichtet wird. Hierdurch merkt
man, dass auch wenn es nicht immer leicht war sich gegen die energiereichen
Kinder durch zu setzten, im Endeffekt hat man ihnen doch einiges beibringen
können und es hat sich gelohnt die Schwierigkeiten zu meistern. Nach einem Jahr
sind einem die Kinder wirklich ans Herz gewachsen und man freut sich jedes Mal
auf neue ihre Fragen zu beantworten (bei den meisten zumindest ;) ). Auch waren
wir vor zwei Wochen Spenden sammeln, um unser nächstes Projekt zu finanzieren.
So haben wir auch so gleich Farben für unsere Schulwand gekauft, um diese zum
Thema „Ich und meine Umwelt“ zu gestallten.
Hiermit soll es nächste Woche losgehen, um auch noch ausreichend Zeit zu
haben. Neben diesen beiden Aktionen haben Fred und ich ein Regal für die Kinder
in Patabamba gebaut, damit sie einen Ort
haben, ihre Zahnbürsten aufzubewahren. Besser gesagt haben wir zwei Regale
gebaut, nur waren die ersten Bretter so robust, das die Nägel nicht so richtig
wollten. Nun aber steht das modische Regal und wartet nur noch darauf bemalt
und mit dem Baumhaus-Logo verziert zu werden. Trotz des anstrengenden Sägens
hat dies sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon unser Kunstwerk den
Kindern zu zeigen. So viel zum Leben und
Arbeiten rund um Lucre.
Auf den Spuren der Inkas
Dienstag, 23. Juni 2015
Dienstag, 26. Mai 2015
Regenwald in Puerto Maldonado
Da letztes Wochenende mal wieder ein verlängertes
Wochenende anstand, nutzten wir die Gelegenheit den peruanischen Regenwald
unsicher zu machen. Donnerstagnacht ging es mit dem Bus los nach Puerto
Maldonado, wo wir a Busterminal direkt einem Tourguide in die Arme liefen. Bei
ihm machten wir dann zum Glück auch direkt die Tour, welche sich als der Hammer
entpuppte. Mit einem kleinen Motorboot fuhren wir einen Amazonasausläufer
hinauf und wanderten dann für ungefähr 2 Stunden durch den Dschungel. Hierbei
merkten wir, dass man auch stundenlang durch den Wald laufen kann ohne Tiere zu
sehen. Abgesehen von Schmetterlingen und Ameisen. Mit einem Ruderboot ging es
dann auf einem Gewässer weiter zu einem See, an dem unsere Logde lag. Von hier
aus unternahmen wir die nächsten Tage unsere Ausflüge und suchten nach den
Tieren im Urwald. Am ersten Tag fuhren wir mit dem Ruderboot am Seeufer entlang,
sahen Capuzineräffchen, Totenkopfäffchen und zahlreiche Papageien, die über
unseren Köpfen umherkreisten. Am Ufer saßen die Schildkröten auf den
Baumstämmen und auf einem Baum konnten wir sogar ein Faultier ausmachen, welche
extrem selten sind. Abends machten wir uns auf die Suche nach Kaimanen und
fingen sogar ein kleines, welches wir uns genauer anschauen konnten. Am
nächsten Tag ging es schon um 4:30 Uhr los und so wanderten wir durch das
Gestrüpp, sahen noch mehr Papageien, Brüllaffen und eine Familie von
Riesenfischottern erspähten. Auch bekamen wir einen Zitteraal, Riesenameisen,
Blattschneideameisen, Feuerameisen, eine Tarantel, eine Vogelspinne, Frösche,
Piranhas und die Spuren eines Tapirs. So das wir Sonntagnacht überglücklich
zurück nach Lucre fuhren. Aber da Bilder ja bekanntlich mehr als tausend Worte
sagen, macht ihr euch am besten selbst ein Bild.
Viele Grüße
Jonas
Donnerstag, 23. April 2015
Neuigkeiten aus Peru
Die Zeit verfliegt wie im Flug und so sind es jetzt noch
nicht mal mehr 4 Monate, bis wir ins Flugzeug zurück nach Deutschland steigen
müssen. Rückblickend auf die letzten Monate ist viel passiert. Zusammen mit
meiner Gastfamilie machten wir an einem Wochenende einen Angelausflug nach
peruanischer Art und Weise. Bewaffnet mit drei Meter langen Speeren zogen wir
los zur Lagune, wo wir uns erst einmal unseren Weg durch die Schilfrohre
kämpfen mussten, wo es nach Angaben meiner Gastfamilie nur so vor Schlangen
wimmelte. Davon ungestört warteten wir durch das 20 cm tiefe Wasser, in dem wir
trotzdem bis zur Brust im Schlamm standen. Hier suchten wir dann nach Fischen, die aber alle deutlich schneller als unsere
Speere waren, sodass wir selbst nach 4 Stunden noch immer keinen Fisch gefangen
hatten. Viel langsamer hingehen waren die Meerschweinchen, die man schwimmend
mühelos einholen konnte und so kehrten wir mit 6 Meerschweinchen zurück ins
Haus. In meiner Gastfamilie ist alles
beim Alten geblieben und wir haben sogar 6 neue Welpen bekommen, die
unglaublich süß und fett sind. Und mit fett meine ich, dass wenn sie sich auf
den Boden legen, dass sie dann mehr einem Pfannkuchen ähneln. Wenn ich nicht
gerade mit den Welpen spiele mache ich Ausritte mit meinen Gastbrüdern und
erkunde so die Umgebung um Lucre. An einem Wochenende haben wir eine Rafting
Tour im Urubamba gemacht, wo wir uns ein bisschen von unseren Schulklassen
erholen konnten. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit meinem Spanisch und auch
das Unterrichten in den Klassen macht mir großen Spaß!
Mit diesen Worten viele Grüße aus Peru
Jonas
Donnerstag, 19. März 2015
Nach dem Urlaub
Post aus Peru!
Nachdem nun schon viel Zeit vergangen ist, kommt nun ein
neuer Eintrag aus dem fernen Peru.
Inzwischen haben wir unsere Reise durch Südamerika nun
beendet, waren an unglaublich vielen Orten, haben super Menschen kennengelernt,
uns durch die südamerikanische Küche gegessen haben und eine unglaublich aufregende Zeit hatten,
sind wir nun wohlbehalten, gesund und glücklich in unser kleines pueblito
zurückgekehrt. Während unserer Reise konnten wir die Sandwüste nahe Ica
bestaunen, die Dünen herunterrollen, Sandboarden gehen oder einfach nur am Pool
liegen und die Sonne genießen. Hier fing unsere Reise nach einer langen
Busfahrt an und wir bekamen einen kleinen Eindruck von der Vielfältigkeit Perus
zu Gesicht. Während man aus seiner Hängematte Kolibris beobachten konnte, wurde
man von den Palmen vor der gleißenden Sonne geschützt und hatte Zeit zum
Entspannen. Auch Lima, von der uns nur schlechtes berichtet wurde fanden wir
super schön, so feierten wir dort Weihnachten, bekamen einen Eindruck vom Leben
in einer 10 Millionen Stadt, sammelten Spenden für unsere Projekte in Cusco und
lernten viele neue Menschen kennen.
Von hier aus ging es weiter nach Tumbes mit seinen
schönen Strandorten, von wo aus wir später die ecuadorianische Grenze
passierten, wo wir zuerst Cuenca besichtigten, eine wunderschöne Stadt mit
historischen Kirchen, großen Plazas und einer malerischen Altstadt. Anschließend
ging es weiter zu dem Quilotoa Loop,
sowie dem Cotopaxi Vulcan mit fast 6000 Metern Höhe. Hier unternahmen wir viele
anstrengende Wanderungen, durch das Andenmassiv, um dann schließlich in der
Hauptstadt Quito anzukommen. Nachdem wir uns dort die historische Altstadt
angeschaut hatten, von einer Engelsstatue die komplette Stadt überblicken
konnten und einige Museen besichtigt haben machten wir einen Tagesausflug nach
Mindo. Auf diese Weise verbrachten wir ein paar hervorragende Stunden im
Nebelwald, ließen uns von Mücken zerstechen, schwammen in den Flüssen und
bestaunten die Flora und Fauna. Mit diesem Trip endete unser Aufenthalt in
Ecuador und für überquerten die Grenze nach Kolumbien, wo wir als erstes einen
Stopp in San Augustin machten. Hier gab es einen Archäologischen Park zu
besichtigen, der sich zwischen den Baumstämmen des Nebelwaldes erstreckte. Auch
starteten wir eine Tour durch die Umgebung, besichtigten einige Wasserfälle und
lernten die guten deutschen Straßen zu schätzen. Angekommen in Naiva machten
wir uns direkt auf in die Tatacoawüste, wo wir abends ankamen und in einer
Hängematte übernachteten. Nachts hatte man hier fern ab von der Zivilisation
eine atemberaubende Blick in den Sternenhimmel mit seiner Abermillionen
Sternen. Morgens wurde ich dann von einem kleinen Papageien geweckt, der mir
penetrant in den Fuß hackte und mich zum Aufstehen zwang. Auf diese Weise in
den Tag entlassen machten wir eine Reittour zu einer Aussichtsplattform in der
Wüste, wobei meine Reitkünste inzwischen schon deutlich besser geworden sind.
Abends machten wir uns dann auf den Weg nach Bogota, wobei wir unterwegs noch
einige Leguane erblicken konnten. Im Zentrum angekommen wurden wir dann auch
direkt von 3 Polizisten begrüßt, di e uns zu unserem Hostel begleiteten,
weshalb wir uns ein bisschen Sorgen um die Sicherheit in der Stadt machten.
Bogota ist umgeben von Bergen und so machten wir uns am nächsten Morgen auf den
Weg zu einer Kirche auf einer dieser Berge, von wo aus man einen Großteil der
Stadt überblicken konnte. Auch die Graffiti-Tour gehörte zu einem unserer
Highlights des Urlaubs. So besichtigten wir während der Tour viele Orte in der
Stadt, lernten einiges über die Künstler in der Stadt und konnten viele
Graffiti-Kunstwerke betrachten. Hier
wurde uns auch von einem Friseur erzählt, der jeden Mittwoch umsonst die Haare
schneidet, so lange er alles mit deinen Haaren machen kann, was er möchte. So
machten wir uns am nächsten Morgen, einem Mittwoch, schon in aller Frühe auf,
statteten dem Friseur einem Besuch ab und kamen 2 Stunden später entstellt
wieder heraus. Während man Jan einen Undercut mit schmucken Dreiecken verpasst
hatte, Malus Haarlänge halbiert wurde, bekam ich einen Seestern auf den Kopf
geschnitten. Um uns von diesem Schock zu erholen, besichtigten wir anschließend
das museo de oro und erfuhren einiges über die kolumbianische Geschichte.
Weiter ging die Reise nach Medellin und anschließend nach Cartagena, einer der
schönsten Städte, die ich bis jetzt gesehen habe. Direkt am Karibikstrand
gelegen, einer malerischen Altstadt und einer modernen Innenstadt. Von hier aus
charterten wir uns ein kleines Boot, mit dem wir zu den abgelegenen und
bilderbuchhaften Karibikstränden fuhren und uns in die Sonne legten,
schnorchelten und Fische in allen Farben bewunderten. Anschließend fuhren wir
weiter zum Tayroner Nationalpark. Nach
einer Sicherheitseinweisung, dass wir nicht in den Seen schwimmen sollen, da
dort Krokodile leben, machten wir uns auf einem Trampelpfad auf den Wald zu erkunden. Neben Lianen, Affen und
Papageien kamen wir dann später zu einem verlassenen Karibikstrand, wo
Kokosnusspalme an Kokosnusspalme standen und wir nur die reifen Früchte zu
ernten brauchten. Hier sahen wir
Leguane, konnten schwimmen gehen und hatten eine wundervolle Zeit. Abends
schliefen wir dann in einer Hängematte und legten uns am nächsten Tag direkt
wieder mit einem Bananenmilchshake an den Strand. Hier endete unsere Reise dann
auch und wir machten uns wieder auf den Rückweg. Neben Bogota machten wir noch
einen Zwischenstopp in Lima, wo wir Paragliding über der Stadt machten und dann
nach insgesamt 4 Tagen im Bus wieder in Cusco ankamen.
Sonntag, 21. Dezember 2014
Letzte Schulwoche
Saludos de Peru!
Die lang ersehnten Ferien kommen nun immer näher und mit
ihnen auch die letzte Unterrichtwoche. Montag beschlossen wir einen Mülltag zu
veranstalten, um der allgemeinen Vermüllung entgegen zu wirken. Wir überlegten
uns also Stationen zum Thema Recycling, Mülltrennung und Nachhaltigkeit und
waren erstaunt über die Schüler, welche anscheinend sowohl Plastikflaschen, als
auch Hefte für geeignetes Schweinefutter hielten … alles was sie nicht dem
Schwein gaben wurde dann umgehend an den Fluss verfüttert. Interessiert
lauschten sie unseren Worten auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie an ihrem
Verhalten nicht viel ändern werden und wir mit dem Thema Müll noch nicht am
Ende sind. Den Rest der Woche machten wir hauptsächlich Weihnachtsspiele,
Englische Lieder und alles außer normalen Unterricht. Meine älteste Klasse,
welche inzwischen fertig mit ihrer Schullaufbahn ist, kam einheitlich
angeheitert zum Unterricht und grölte vor sich hin … sehr zur Belustigung der
peruanischen Lehrerin. In anderen Klassen wurden Weihnachtsfeiern veranstaltet,
wobei nur für den Slogan „Feliz Navidad“ schon eine Schulstunde verschwendet
wurde und wir Zeugen peruanischer Effizienz werden durften. Auch mein Gastvater kam Mittwoch
sturzbetrunken nach Hause gefahren, stieg aus, sagte mir ich solle das Pferd
mit Wasser versorgen, Pasto schneiden gehen, dieses anschließend ans Pferd
verfüttern und ihn dann in zwei Stunden aus dem Nachbardorf abholen, wo er
jetzt weiter trinken wolle. An Arbeit denkt hier also niemand mehr. Mit diesen
Worten begeben wir uns nun auch bald auf die Reise
Hasta la proxima
Jonas
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