Dienstag, 23. Juni 2015

Peru



So langsam beginnt man zu begreifen, dass sich auch ein Jahr irgendwann einmal dem Ende zu neigt. Zwar haben wir noch einige Wochen vor uns, aber da durch die peruanische Feierlaune einige Stunden entfallen beginnt man doch schon seine Schüler auf die neuen Freiwilligen vorzubereiten und zu wiederholen, da jede Klasse noch ca. 4 mal unterrichtet wird. Hierdurch merkt man, dass auch wenn es nicht immer leicht war sich gegen die energiereichen Kinder durch zu setzten, im Endeffekt hat man ihnen doch einiges beibringen können und es hat sich gelohnt die Schwierigkeiten zu meistern. Nach einem Jahr sind einem die Kinder wirklich ans Herz gewachsen und man freut sich jedes Mal auf neue ihre Fragen zu beantworten (bei den meisten zumindest ;) ). Auch waren wir vor zwei Wochen Spenden sammeln, um unser nächstes Projekt zu finanzieren. So haben wir auch so gleich Farben für unsere Schulwand gekauft, um diese zum Thema „Ich und meine Umwelt“ zu gestallten.  Hiermit soll es nächste Woche losgehen, um auch noch ausreichend Zeit zu haben. Neben diesen beiden Aktionen haben Fred und ich ein Regal für die Kinder in Patabamba  gebaut, damit sie einen Ort haben, ihre Zahnbürsten aufzubewahren. Besser gesagt haben wir zwei Regale gebaut, nur waren die ersten Bretter so robust, das die Nägel nicht so richtig wollten. Nun aber steht das modische Regal und wartet nur noch darauf bemalt und mit dem Baumhaus-Logo verziert zu werden. Trotz des anstrengenden Sägens hat dies sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon unser Kunstwerk den Kindern zu zeigen.  So viel zum Leben und Arbeiten rund um Lucre.

Dienstag, 26. Mai 2015

Regenwald in Puerto Maldonado



Da letztes Wochenende mal wieder ein verlängertes Wochenende anstand, nutzten wir die Gelegenheit den peruanischen Regenwald unsicher zu machen. Donnerstagnacht ging es mit dem Bus los nach Puerto Maldonado, wo wir a Busterminal direkt einem Tourguide in die Arme liefen. Bei ihm machten wir dann zum Glück auch direkt die Tour, welche sich als der Hammer entpuppte. Mit einem kleinen Motorboot fuhren wir einen Amazonasausläufer hinauf und wanderten dann für ungefähr 2 Stunden durch den Dschungel. Hierbei merkten wir, dass man auch stundenlang durch den Wald laufen kann ohne Tiere zu sehen. Abgesehen von Schmetterlingen und Ameisen. Mit einem Ruderboot ging es dann auf einem Gewässer weiter zu einem See, an dem unsere Logde lag. Von hier aus unternahmen wir die nächsten Tage unsere Ausflüge und suchten nach den Tieren im Urwald. Am ersten Tag fuhren wir mit dem Ruderboot am Seeufer entlang, sahen Capuzineräffchen, Totenkopfäffchen und zahlreiche Papageien, die über unseren Köpfen umherkreisten. Am Ufer saßen die Schildkröten auf den Baumstämmen und auf einem Baum konnten wir sogar ein Faultier ausmachen, welche extrem selten sind. Abends machten wir uns auf die Suche nach Kaimanen und fingen sogar ein kleines, welches wir uns genauer anschauen konnten. Am nächsten Tag ging es schon um 4:30 Uhr los und so wanderten wir durch das Gestrüpp, sahen noch mehr Papageien, Brüllaffen und eine Familie von Riesenfischottern erspähten. Auch bekamen wir einen Zitteraal, Riesenameisen, Blattschneideameisen, Feuerameisen, eine Tarantel, eine Vogelspinne, Frösche, Piranhas und die Spuren eines Tapirs. So das wir Sonntagnacht überglücklich zurück nach Lucre fuhren. Aber da Bilder ja bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, macht ihr euch am besten selbst ein Bild.

Viele Grüße
Jonas

Donnerstag, 23. April 2015

Neuigkeiten aus Peru



Die Zeit verfliegt wie im Flug und so sind es jetzt noch nicht mal mehr 4 Monate, bis wir ins Flugzeug zurück nach Deutschland steigen müssen. Rückblickend auf die letzten Monate ist viel passiert. Zusammen mit meiner Gastfamilie machten wir an einem Wochenende einen Angelausflug nach peruanischer Art und Weise. Bewaffnet mit drei Meter langen Speeren zogen wir los zur Lagune, wo wir uns erst einmal unseren Weg durch die Schilfrohre kämpfen mussten, wo es nach Angaben meiner Gastfamilie nur so vor Schlangen wimmelte. Davon ungestört warteten wir durch das 20 cm tiefe Wasser, in dem wir trotzdem bis zur Brust im Schlamm standen. Hier suchten wir dann nach Fischen,  die aber alle deutlich schneller als unsere Speere waren, sodass wir selbst nach 4 Stunden noch immer keinen Fisch gefangen hatten. Viel langsamer hingehen waren die Meerschweinchen, die man schwimmend mühelos einholen konnte und so kehrten wir mit 6 Meerschweinchen zurück ins Haus. In  meiner Gastfamilie ist alles beim Alten geblieben und wir haben sogar 6 neue Welpen bekommen, die unglaublich süß und fett sind. Und mit fett meine ich, dass wenn sie sich auf den Boden legen, dass sie dann mehr einem Pfannkuchen ähneln. Wenn ich nicht gerade mit den Welpen spiele mache ich Ausritte mit meinen Gastbrüdern und erkunde so die Umgebung um Lucre. An einem Wochenende haben wir eine Rafting Tour im Urubamba gemacht, wo wir uns ein bisschen von unseren Schulklassen erholen konnten. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit meinem Spanisch und auch das Unterrichten in den Klassen macht mir großen Spaß!
Mit diesen Worten viele Grüße aus Peru

Jonas

Donnerstag, 19. März 2015

Nach dem Urlaub



Post aus Peru!
Nachdem nun schon viel Zeit vergangen ist, kommt nun ein neuer Eintrag aus dem fernen Peru.
Inzwischen haben wir unsere Reise durch Südamerika nun beendet, waren an unglaublich vielen Orten, haben super Menschen kennengelernt, uns durch die südamerikanische Küche gegessen haben  und eine unglaublich aufregende Zeit hatten, sind wir nun wohlbehalten, gesund und glücklich in unser kleines pueblito zurückgekehrt. Während unserer Reise konnten wir die Sandwüste nahe Ica bestaunen, die Dünen herunterrollen, Sandboarden gehen oder einfach nur am Pool liegen und die Sonne genießen. Hier fing unsere Reise nach einer langen Busfahrt an und wir bekamen einen kleinen Eindruck von der Vielfältigkeit Perus zu Gesicht. Während man aus seiner Hängematte Kolibris beobachten konnte, wurde man von den Palmen vor der gleißenden Sonne geschützt und hatte Zeit zum Entspannen. Auch Lima, von der uns nur schlechtes berichtet wurde fanden wir super schön, so feierten wir dort Weihnachten, bekamen einen Eindruck vom Leben in einer 10 Millionen Stadt, sammelten Spenden für unsere Projekte in Cusco und lernten viele neue Menschen kennen.
Von hier aus ging es weiter nach Tumbes mit seinen schönen Strandorten, von wo aus wir später die ecuadorianische Grenze passierten, wo wir zuerst Cuenca besichtigten, eine wunderschöne Stadt mit historischen Kirchen, großen Plazas und einer malerischen Altstadt. Anschließend  ging es weiter zu dem Quilotoa Loop, sowie dem Cotopaxi Vulcan mit fast 6000 Metern Höhe. Hier unternahmen wir viele anstrengende Wanderungen, durch das Andenmassiv, um dann schließlich in der Hauptstadt Quito anzukommen. Nachdem wir uns dort die historische Altstadt angeschaut hatten, von einer Engelsstatue die komplette Stadt überblicken konnten und einige Museen besichtigt haben machten wir einen Tagesausflug nach Mindo. Auf diese Weise verbrachten wir ein paar hervorragende Stunden im Nebelwald, ließen uns von Mücken zerstechen, schwammen in den Flüssen und bestaunten die Flora und Fauna. Mit diesem Trip endete unser Aufenthalt in Ecuador und für überquerten die Grenze nach Kolumbien, wo wir als erstes einen Stopp in San Augustin machten. Hier gab es einen Archäologischen Park zu besichtigen, der sich zwischen den Baumstämmen des Nebelwaldes erstreckte. Auch starteten wir eine Tour durch die Umgebung, besichtigten einige Wasserfälle und lernten die guten deutschen Straßen zu schätzen. Angekommen in Naiva machten wir uns direkt auf in die Tatacoawüste, wo wir abends ankamen und in einer Hängematte übernachteten. Nachts hatte man hier fern ab von der Zivilisation eine atemberaubende Blick in den Sternenhimmel mit seiner Abermillionen Sternen. Morgens wurde ich dann von einem kleinen Papageien geweckt, der mir penetrant in den Fuß hackte und mich zum Aufstehen zwang. Auf diese Weise in den Tag entlassen machten wir eine Reittour zu einer Aussichtsplattform in der Wüste, wobei meine Reitkünste inzwischen schon deutlich besser geworden sind. Abends machten wir uns dann auf den Weg nach Bogota, wobei wir unterwegs noch einige Leguane erblicken konnten. Im Zentrum angekommen wurden wir dann auch direkt von 3 Polizisten begrüßt, di e uns zu unserem Hostel begleiteten, weshalb wir uns ein bisschen Sorgen um die Sicherheit in der Stadt machten. Bogota ist umgeben von Bergen und so machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zu einer Kirche auf einer dieser Berge, von wo aus man einen Großteil der Stadt überblicken konnte. Auch die Graffiti-Tour gehörte zu einem unserer Highlights des Urlaubs. So besichtigten wir während der Tour viele Orte in der Stadt, lernten einiges über die Künstler in der Stadt und konnten viele Graffiti-Kunstwerke betrachten.  Hier wurde uns auch von einem Friseur erzählt, der jeden Mittwoch umsonst die Haare schneidet, so lange er alles mit deinen Haaren machen kann, was er möchte. So machten wir uns am nächsten Morgen, einem Mittwoch, schon in aller Frühe auf, statteten dem Friseur einem Besuch ab und kamen 2 Stunden später entstellt wieder heraus. Während man Jan einen Undercut mit schmucken Dreiecken verpasst hatte, Malus Haarlänge halbiert wurde, bekam ich einen Seestern auf den Kopf geschnitten. Um uns von diesem Schock zu erholen, besichtigten wir anschließend das museo de oro und erfuhren einiges über die kolumbianische Geschichte. Weiter ging die Reise nach Medellin und anschließend nach Cartagena, einer der schönsten Städte, die ich bis jetzt gesehen habe. Direkt am Karibikstrand gelegen, einer malerischen Altstadt und einer modernen Innenstadt. Von hier aus charterten wir uns ein kleines Boot, mit dem wir zu den abgelegenen und bilderbuchhaften Karibikstränden fuhren und uns in die Sonne legten, schnorchelten und Fische in allen Farben bewunderten. Anschließend fuhren wir weiter  zum Tayroner Nationalpark. Nach einer Sicherheitseinweisung, dass wir nicht in den Seen schwimmen sollen, da dort Krokodile leben, machten wir uns auf einem Trampelpfad auf den  Wald zu erkunden. Neben Lianen, Affen und Papageien kamen wir dann später zu einem verlassenen Karibikstrand, wo Kokosnusspalme an Kokosnusspalme standen und wir nur die reifen Früchte zu ernten brauchten.  Hier sahen wir Leguane, konnten schwimmen gehen und hatten eine wundervolle Zeit. Abends schliefen wir dann in einer Hängematte und legten uns am nächsten Tag direkt wieder mit einem Bananenmilchshake an den Strand. Hier endete unsere Reise dann auch und wir machten uns wieder auf den Rückweg. Neben Bogota machten wir noch einen Zwischenstopp in Lima, wo wir Paragliding über der Stadt machten und dann nach insgesamt 4 Tagen im Bus wieder in Cusco ankamen.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Letzte Schulwoche



Saludos de Peru!
Die lang ersehnten Ferien kommen nun immer näher und mit ihnen auch die letzte Unterrichtwoche. Montag beschlossen wir einen Mülltag zu veranstalten, um der allgemeinen Vermüllung entgegen zu wirken. Wir überlegten uns also Stationen zum Thema Recycling, Mülltrennung und Nachhaltigkeit und waren erstaunt über die Schüler, welche anscheinend sowohl Plastikflaschen, als auch Hefte für geeignetes Schweinefutter hielten … alles was sie nicht dem Schwein gaben wurde dann umgehend an den Fluss verfüttert. Interessiert lauschten sie unseren Worten auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie an ihrem Verhalten nicht viel ändern werden und wir mit dem Thema Müll noch nicht am Ende sind. Den Rest der Woche machten wir hauptsächlich Weihnachtsspiele, Englische Lieder und alles außer normalen Unterricht. Meine älteste Klasse, welche inzwischen fertig mit ihrer Schullaufbahn ist, kam einheitlich angeheitert zum Unterricht und grölte vor sich hin … sehr zur Belustigung der peruanischen Lehrerin. In anderen Klassen wurden Weihnachtsfeiern veranstaltet, wobei nur für den Slogan „Feliz Navidad“ schon eine Schulstunde verschwendet wurde und wir Zeugen peruanischer Effizienz werden durften.  Auch mein Gastvater kam Mittwoch sturzbetrunken nach Hause gefahren, stieg aus, sagte mir ich solle das Pferd mit Wasser versorgen, Pasto schneiden gehen, dieses anschließend ans Pferd verfüttern und ihn dann in zwei Stunden aus dem Nachbardorf abholen, wo er jetzt weiter trinken wolle. An Arbeit denkt hier also niemand mehr. Mit diesen Worten begeben wir uns nun auch bald auf die Reise
Hasta la proxima
Jonas